Infos zum Auswandern nach England

Die wichtigsten Infos zum Auswandern nach England 

Das Vereinigte Königreich setzt sich aus den vier unabhängigen Einzelstaaten England, Schottland, Wales und Nordirland zusammen. Den bedeutendsten Teil des größten europäischen Inselstaates macht England aus. Als Auswanderungsland ist England dabei so etwas wie der kleine Bruder der USA.

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In keinem anderen europäischen Land haben Menschen aus so vielen verschiedenen Nationen ein neues zu Hause gefunden, so dass die Gesellschaft ähnlich multikulturell ist wie in den USA. 

Im Unterschied zu den USA sind die Einwanderungsbestimmungen in England jedoch deutlich einfacher, eine Greencard beispielsweise ist nicht notwendig. Für diejenigen, die mit dem Gedanken spielen, ihre Zelte im Heimatland der Queen aufzuschlagen, hier die wichtigsten Infos zum Auswandern nach England in der Übersicht: 

Die Einwanderungsbestimmungen

Bürger der EU-Staaten müssen keine besonderen Auflagen erfüllen, wenn sie ins Vereinigte Königreich auswandern möchten. Als deutscher Staatsbürger reicht für die Einreise der Personalausweis oder Reisepass aus. Es besteht keine Meldepflicht und auch eine Arbeitserlaubnis ist nicht erforderlich.Lebt der Auswanderer längere Zeit im Vereinigten Königreich, kann er eine Niederlassungserlaubnis oder die britische Staatsbürgerschaft beantragen.

Um den Niederlassungsstatus zu erhalten, muss der Auswanderer mindestens vier Jahre lang ununterbrochen in England gearbeitet oder zehn Jahre in England gelebt haben oder seit mehr als einem Jahr mit einem britischen Staatsbürger verheiratet sein.

Durch die Niederlassungserlaubnis ist der Auswanderer dazu berechtigt, zeitlich unbegrenzt in Großbritannien zu leben und zu arbeiten. Die britische Staatsbürgerschaft kann der Auswanderer beantragen, wenn er insgesamt fünf Jahre lang in Großbritannien gelebt und in dieser Zeit nicht mehr als 450 Tage im Ausland verbracht hat.

Außerdem muss er sich auch weiterhin in Großbritannien aufhalten wollen, über gute Englischkenntnisse verfügen und darf keine kriminelle Vergangenheit haben. Ist der Auswanderer volljährig und mit einem britischen Staatsbürger verheiratet, kann er die britische Staatsbürgerschaft bereits nach einem dreijährigen Aufenthalt erlangen.

Wer als Rentner nach Großbritannien auswandern möchte, braucht eine Rente oder Pension, die höher ist als das Einkommen eines Sozialhilfeempfängers. Daneben muss der Auswanderer im Ruhestand nachweisen, dass er eine geeignete Wohnung gefunden hat und über eine Kranken- sowie Unfallversicherung verfügt. 

Arbeiten in England

Ein deutscher Auswanderer braucht keine Arbeitsgenehmigung, um in England arbeiten zu können. Gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben qualifizierte Arbeitnehmer mit abgeschlossener Berufsausbildung. Allerdings gehören Englischkenntnisse in aller Regel zu den Einstellungsvoraussetzungen.

Der englische Arbeitsmarkt kennt verschiedene Formen von Arbeitsverhältnissen. So gibt es unbefristete Festanstellungen, die in Vollzeit oder in Teilzeit ausgeübt werden. Befristete Arbeitsverträge sind in der Baubranche, im administrativen Bereich, im Einzelhandel und in einigen Sparten des Dienstleistungssektors üblich.

Häufig ist die Bezahlung bei befristeten Jobs besser als bei unbefristeten Arbeitsverhältnissen. Freelancer-Jobs wiederum sind sehr gut bezahlte Jobs, die meist in spezialisierten Bereichen wie IT, Buchhaltung oder im Ingenieurswesen angesiedelt sind. Sehr populär ist außerdem Zeitarbeit. Anders als in Deutschland ist Zeitarbeit in England aber keine vorübergehende Notlösung, sondern eine sehr gute Alternative zu einem Job in Festanstellung. Zeitarbeiter in England verdienen üblicherweise mehr als ihre festangestellten Kollegen.  

Das Schulsystem in England

Das Schulsystem ist im Vereinigten Königreich unterschiedlich gestaltet. Während in Schottland Allgemeinwissen vermittelt wird, gibt es in England, Schottland und Wales eher die Ausrichtung auf die Vermittlung von Spezialwissen. Schulpflicht besteht für Kinder zwischen dem 5. und dem 16. Lebensjahr, in Nordirland sind Kinder bereits ab dem 4. Lebensjahr schulpflichtig. 

Vor der Schulzeit können Kinder eine Krabbelgruppe, einen Kindergarten oder eine Vorschule besuchen. Die eigentliche Schulzeit beginnt dann mit der Primary School, die sechs Jahre lang dauert. An die Grundschulzeit schließen sich fünf Jahre in der Secondary School oder der High School an. Danach können die Schüler entscheiden, ob sie ihre Schullaufbahn mit einem General Certificate of Standard Education, kurz GCSE, beenden und eine Berufsausbildung absolvieren oder weiterhin zur Schule gehen möchten. In letzterem Fall folgt der zweijährige Besuch von einem 6th Form College.

Die Oberstufe schließt mit dem Erwerb des A-Levels ab, anschließend ist ein Studium möglich. Ein Schuljahr ist in drei Abschnitte unterteilt und ein Schultag dauert von 9 bis 15 Uhr. An den staatlichen und an privaten Schulen ist es Pflicht, eine Schuluniform zu tragen.

Benotet werden die Leistungen mit den ersten sieben Buchstaben des Alphabets, wobei A die beste und G die schlechteste Note ist. Ein Sitzenbleiben gibt es in England nicht. Für Schüler, die Lernprobleme haben, werden verschiedene Nachhilfeprogramme angeboten, aber die Schüler werden trotzdem automatisch in die nächste Klasse versetzt.   

Die Lebenshaltungskosten

Großbritannien ist insgesamt ein recht teures Pflaster. Die Lebenshaltungskosten sind rund 15 Prozent höher als durchschnittlich in Mitteleuropa. Besonders teuer ist das Leben in Großstädten, London beispielsweise gehört zu den teuersten Städten der Welt.

In ländlichen Regionen sind die Lebenshaltungskosten etwas niedriger, aber auch hier muss der Auswanderer mit höheren Preisen für Miete, Lebensmittel, Kleidung, Freizeitvergnügen und alles andere rechnen, als er es von Deutschland gewohnt ist.

Ansonsten gibt es keine allzu großen Unterschiede zwischen dem Leben in Deutschland und dem Leben in England. Natürlich hat jedes Land seine Eigenheiten und Gepflogenheiten, ein größerer Kulturschock ist allerdings kaum zu befürchten. 

Das Gesundheitssystem in England

Die öffentliche Gesundheitsversorgung übernehmen in Großbritannien die National Health Services, kurz NHS. Vergleichbar mit dem System der deutschen gesetzlichen Krankenversicherung umfassen die NHS Leistungen wie Arztbesuche, Krankenhausaufenthalte und Ambulanzdienste.

Diese Dienstleistungen sind kostenfrei, während für andere Leistungen wie Sehtests, Heil- und Hilfsmittel, Medikamente oder zahnärztliche Behandlungen Gebühren fällig werden. Die Finanzierung der NHS erfolgt, anders als in Deutschland, über Steuergelder.

Ein deutscher Auswanderer hat als EU-Bürger automatisch Anspruch auf die kostenfreien und die bezuschussten Leistungen der NHS. Um Kosten einzusparen, werden allerdings zunehmend Leistungen gekürzt. Deshalb kann es durchaus sinnvoll sein, eine private Krankenversicherung abzuschließen. Wichtig für den Auswanderer ist aber in jedem Fall, sich bei einem Allgemeinarzt als Hausarzt zu registrieren. Erkrankt der Auswanderer, wendet er sich zunächst an diesen Arzt, der dann die weitere Therapie einleitet. Für Rezepte wird eine festgelegte Gebühr erhoben.

Kinder unter 16 Jahren, Rentner, Behinderte, Studenten, Schwangere, Personen mit geringem Einkommen sowie Mütter, deren Kinder jünger sind als ein Jahr, können Medikamente aber kostenlos erhalten. Wer einen Rettungswagen braucht, wählt in England die 999.

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