Auswandern nach Paraguay

Auswandern nach Paraguay – die wichtigsten Infos in der Übersicht 

Paraguay belegt nach Brasilien Platz 2 der beliebtesten Auswanderungsländer der Deutschen in Südamerika. Dabei gilt der Binnenstaat, der an Argentinien, Bolivien und Brasilien grenzt, als Geheimtipp für Rentner, für Menschen, denen Privatsphäre wichtig ist, und für Leute, die sich selbstständig machen oder zum Selbstversorger werden möchten. 

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Im Unterschied zu anderen Ländern gestaltet sich das Einwandern nach Paraguay recht unkompliziert und auch ohne allzu viel Kapital lässt es sich gut über die Runden kommen. Trotzdem will eine Auswanderung natürlich gut vorbereitet sein.

Hier daher die wichtigsten Infos zum Thema
Auswandern nach Paraguay in der Übersicht:
   
 

Allgemeine Infos zu Land und Leuten

Paraguay erstreckt sich über eine Fläche von knapp 407.000 km² und ist damit etwa so groß wie Deutschland und die Schweiz zusammen. Der überwiegende Teil der rund 6,7 Millionen Einwohner lebt in der Gegend um die Hauptstadt Asunción und an der brasilianischen Grenze.

Eine Umfrage im Dezember 2012 ergab übrigens, dass die Paraguayer zu den glücklichsten Menschen der Welt gehören. In Paraguay werden etwa 20 verschiedene Sprachen gesprochen, offizielle Amtssprachen sind jedoch Guaraní, die Sprache der indigenen Bevölkerung, und Spanisch. Nachdem rund sechs Prozent der Bevölkerung deutsche Wurzeln haben, ist auch Deutsch immer wieder zu hören. Wie die meisten Länder Südamerikas ist auch Paraguay ein katholisches Land.

Die paraguayische Kultur ist hauptsächlich von der Tradition der Guaraní und der Spanier geprägt, verzeichnet aber auch argentinische, brasilianische und europäische Einflüsse. Die beliebteste Sportart in Paraguay ist der Fußball, daneben haben Rallyes viele Fans. Für Kinder im Alter zwischen fünf und 15 Jahren herrscht Schulpflicht.

Diese wird aber nur bedingt durchgesetzt und da öffentliche Schulen oft keine allzu gute Qualität aufweisen, schicken Eltern ihre Kindern, sofern es die finanziellen Mittel zulassen, lieber auf Privatschulen. Insgesamt lässt sich das Bildungsniveau in Paraguay als mittelmäßig bezeichnen.     

Die Einwanderung nach Paraguay

Als Europäer ist eine Einwanderung nach Paraguay vergleichsweise unkompliziert. Die Einreise erfolgt in den meisten Fällen als Tourist. Dadurch wird ein Aufenthalt möglich, für den kein Visum erforderlich ist, der bis zu drei Monate andauern kann und bei dem eine Verlängerung auf bis zu ein Jahr möglich ist.

Wer nach Paraguay auswandern möchte, braucht folgende Dokumente:

·         einen noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass und eine beglaubigte Kopie davon,

·
die Geburtsurkunde, die Heiratsurkunde oder einen Auszug aus dem Familienbuch und gegebenenfalls eine Scheidungsurkunde,

·
ein beglaubigtes polizeiliches Führungszeugnis für jede Person über 14 Jahren, das nicht älter ist als drei Monate,

·         Zeugnisse, Urkunden oder Diplome, wenn ein Beruf ausgeübt werden soll sowie

·         das letzte Schulzeugnis bei Schulkindern.

Daneben benötigen Einwanderer eine aktuelle Gesundheitsbescheinigung inklusive Aids-Test. Der Gesundheitscheck sollte aber in Paraguay selbst stattfinden. Außerdem müssen Einwanderer einen Kapitalnachweis erbringen. Hierfür müssen pro Familie entweder 5.000 US-Dollar bei einer paraguayischen Bank hinterlegt werden oder der Einwanderer muss eine Immobilie in Paraguay mit entsprechendem Wert vorweisen können.

Die Unterlagen reicht der Einwanderer dann im Original beim zuständigen paraguayischen Generalkonsulat ein, wo die Dokumente beglaubigt und üblicherweise ins Spanische übersetzt werden. Mit diesen Unterlagen kann dann ein Antrag auf die Daueraufenthaltsgenehmigung, die Radicacion Permanente, gestellt werden.

Dies ist auch schon direkt nach der Einreise möglich, eine bestimmte Mindestaufenthaltsdauer in Paraguay gibt es nämlich nicht. Wurde die Daueraufenthaltsgenehmigung erteilt, kann der paraguayische Personalausweis, die Cedula de Identidad, beantragt werden. Alle Behördengänge finden in Asunción statt, wobei es ratsam ist, die Hilfe eines Einwanderungshelfers in Anspruch nehmen, um so Zeit zu sparen und mögliche Sprachbarrieren zu umgehen.  

Das Leben in Paraguay

Insgesamt ist das Leben in Paraguay nicht allzu teuer, wobei es regionale Unterschiede gibt. Im Durchschnitt benötigt ein Ehepaar, das nach Paraguay auswandert, etwa 400 bis 700 Euro pro Monat. Im Vergleich dazu kommt eine paraguayische Durchschnittsfamilie mit rund 150 Euro über die Runden. Vor allem in den Städten gibt es moderne Supermärkte und große Shopping-Center, die nahezu alle Produkte anbieten, die auch in Europa erhältlich sind.

Verwendet ein Auswandererpaar hauptsächlich bekannte Importprodukte oder isst es regelmäßig in Restaurants, erhöhen sich die monatlichen Lebenshaltungskosten natürlich entsprechend.

Transportmittel sind in Paraguay vergleichsweise kostengünstig. So kosten Busfahrten innerhalb der Hauptstadt und in deren Vororte gute 30 Cent, für eine etwa 100km lange Busfahrt über Land werden weniger als zwei Euro fällig.

Ein Liter Benzin ist für unter einem Euro zu haben, die Kfz-Steuer für ein Auto der gehobenen Mittelklasse beläuft sich auf etwa 15 Euro jährlich. Eine Versicherung ist nicht vorgeschrieben.   Die Mietpreise hängen von der Region ab. In der Hauptstadt gibt es kleine Wohnungen ab etwa 100 Euro monatlich, größere Wohnungen in bewachten Wohnanlagen können mit bis zu 500 Euro zu Buche schlagen.

In ländlichen Gegenden werden üblicherweise keine Wohnungen, sondern nur Häuser vermietet. Je nach Lage, Größe und Ausstattung bewegen sich die Monatsmieten dafür zwischen 100 und 600 Euro. Es kann sich aber auch durchaus lohnen, sich nach einer eigenen Immobilie umzusehen. Die Immobilienpreise in Paraguay sind sehr niedrig und auch Ausländer können problemlos Häuser und Grundstücke kaufen.  

Das Arbeiten in Paraguay

Paraguays Wirtschaft wird von der Land- und Forstwirtschaft dominiert. Offiziell beläuft sich der Mindestlohn in Paraguay auf rund 285 Euro pro Monat, allerdings werden solche Löhne nur in der Hauptstadt oder an Fachkräfte bezahlt. Auf dem Land verdient ein Arbeiter mit wenig Berufserfahrung kaum mehr als fünf Euro pro Tag, während das durchschnittliche Monatseinkommen einer erfahrenen Haushaltshilfe etwa 100 Euro beträgt.

Für Einwanderer dürfte es aber interessant sein, sich den Traum von der Selbstständigkeit zu erfüllen. Handwerker und Fachkräfte aus Deutschland und Europa sind gerne gesehen. Dies liegt zum einen an der beruflichen Qualifikation, denn in Paraguay gibt es eine Berufsausbildung im europäischen Sinne nicht. Zum anderen wissen Paraguayer Tugenden wie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sehr zu schätzen, auch weil diese Einheimische oft vermissen lassen.

Rein finanziell und bürokratisch gesehen gestaltet sich der Start in die Selbstständigkeit sehr einfach. Trotzdem ist es nicht leicht, sich eine Existenz aufzubauen. Der Auswanderer braucht nämlich nicht nur gute Sprachkenntnisse, sondern wird sich vor allem an die Mentalität gewöhnen müssen. So lautet das Lebensmotto in Paraguay „con paciencia“, was übersetzt mit Geduld bedeutet.  Sehr interessant wiederum sind die Steuern in Paraguay.

So müssen ausländisches Vermögen und Einkünfte aus dem Ausland nicht versteuert werden. Eine Gewerbe- oder Einkommenssteuer gibt es nicht, ebenso wenig wie eine Kirchensteuer. Stattdessen fallen Steuern in Höhe von zehn Prozent nur für den tatsächlich erwirtschafteten Gewinn an.

Dabei können aber zunächst sämtliche Ausgaben abgezogen werden, sowohl als Privatperson als auch als Gewerbetreibender. Ebenfalls bei zehn Prozent liegt derzeit die Mehrwertsteuer, die IVA heißt und die wichtigste Steuer in Paraguay ist.

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Thema: Auswandern nach Paraguay

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