Wohnen im Ausland – Immobilie mieten oder besser kaufen?

Wohnen im Ausland – Immobilie mieten oder besser kaufen? 

Wer sich entschieden hat, auszuwandern und seine Zelte fernab der Heimat aufzuschlagen, hat eine lange Liste mit verschiedensten Aufgaben vor sich, angefangen bei der Auflösung der bisherigen Wohnung und dem Verabschieden von Familie und Freunden über den eigentlichen Umzug und die Jobsuche vor Ort bis hin zu den diversen Behördengängen.

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Eine Frage, die sich dabei im Rahmen der Planung und der Organisation der Auswanderung zwangsläufig stellt, ist die Frage nach der Wohnsituation in der neuen Heimat.  

Wohnen im Ausland – Immobilie mieten oder besser kaufen?

Sofern nicht der neue Arbeitgeber zumindest in der Anfangszeit eine Wohnung zur Verfügung stellt, hat der Auswanderer im Wesentlichen drei Möglichkeiten, wie er im Ausland wohnen kann. Die erste und einfachste Lösung ist, zunächst eine Mietwohnung zu beziehen. Das Mieten einer Immobilie im Ausland funktioniert im Prinzip genauso wie in Deutschland.

Das bedeutet, der Auswanderer schaut sich zunächst einige Wohnungen an, trifft Absprachen mit dem Vermieter und unterschreibt schließlich, wenn denn alles passt, den Mietvertrag. In einigen Ländern ist es dabei üblich, eine Art Bewerbungsbogen auszufüllen, zudem verlangen auch ausländische Vermieter meist Sicherheiten. Bei diesen Sicherheiten kann es sich beispielsweise um Nachweise über eine vorhandene Arbeitsstelle, das regelmäßige Einkommen oder das verfügbare Vermögen handeln.

Teilweise muss der Auswanderer aber auch eine Kaution hinterlegen oder die Miete für einige Zeit im Voraus bezahlen. Wichtig beim Mieten einer Immobilie ist, den Mietvertrag sehr genau zu lesen und darauf zu achten, welche Kosten über die monatliche Miete abgedeckt sind und welche Neben- und Zusatzkosten noch auf den Auswanderer zukommen.

Die beiden anderen Möglichkeiten bestehen darin, Wohneigentum zu beziehen, entweder indem der Auswanderer eine Immobilie kauft oder indem er sich für einen Neubau entscheidet. Zweifelsohne hat Wohneigentum sein Vorteile. So ist der Auswanderer buchstäblich Herr im Hause, muss keine steigenden Mieten befürchten und kann zumindest in gewissem Umfang seine eigenen Ideen und Wünsche verwirklichen. Gerade als Auswanderer kann der Kauf oder Bau einer Immobilie jedoch auch einige Stolpersteine bergen.

In den meisten Ländern ist es zwar auch als Ausländer möglich, Grundstücke und Immobilien zu kaufen, doch trotzdem sollte sich der Auswanderer unbedingt um eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung kümmern. Neben den amtlichen und behördlichen Vorgängen kann sich die Aufenthaltsgenehmigung nämlich vor allem im Hinblick auf die Finanzierung sehr positiv auswirken. Deutsche Banken sind sehr zögerlich, wenn es um Kredite für Auslandsimmobilien geht, insbesondere wenn sich der Kreditnehmer dauerhaft im Ausland niederlassen möchte.

Banken vor Ort wiederum knüpfen Kredite an Ausländer mitunter an strenge Auflagen oder verlangen höhere Zinsen. Schließlich ist der Auswanderer für sie ein unbeschriebenes Blatt ohne Kredithistorie im eigenen Land. Ob und wie der Auswanderer frühere Kredite zurückbezahlt hat und wie hoch sein Einkommen in der Vergangenheit war, ist für ihre Bewertung irrelevant. Durch die dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung kann der Auswanderer aber zumindest nachweisen, dass er langfristig im Land bleiben möchte. Ansonsten gestaltet sich der Immobilienkauf im Ausland ähnlich wie hierzulande.

Der Auswanderer sollte sich auf jeden Fall mehrere Objekte anschauen und miteinander vergleichen. Wichtig dabei ist aber, immer daran zu denken, dass der Auswanderer nicht mehr in Deutschland ist. Der Baustil, die Qualität und die Standards können große Unterschiede zu dem aufweisen, was der Auswanderer aus der alten Heimat gewöhnt ist und für den Preis erwartet hätte.

Ähnlich ist es auch beim Hausbau. Örtliche Baufirmen und Handwerker arbeiten möglicherweise mit anderen Methoden und in einem anderen Tempo. Bevor sich der Auswanderer für eine eigene Immobilie entscheidet, sollte er sich außerdem gewissenhaft über die Abläufe, die behördlichen Auflagen, notwendige Versicherungen und steuerliche Aspekte informieren. Außerdem kann es nicht schaden, zumindest die wichtigsten Vokabeln rund um die Baustelle und das Baurecht zu üben.    

Die Suche nach einem geeigneten Objekt

Insgesamt ist ratsam, schon vor der Auswanderung mit der Suche nach der Unterkunft im Ausland zu beginnen. Im Internet gibt es mittlerweile einige Immobilienbörsen, die international ausgerichtet sind. Zudem können auch die lokalen Anzeigemärkte meist online abgerufen werden.

Durch Suchkriterien wie Größe, Anzahl der Zimmer, Ausstattung, Lage und Preis kann der Auswanderer eine Vorauswahl treffen. Viele Plattformen bieten zusätzlich die Möglichkeit an, seine E-Mail-Adresse zu hinterlegen. Werden neue Objekte veröffentlicht, die zu den Suchkriterien passen, wird der Auswanderer über die Angebote informiert.

Alternativ oder zusätzlich zur eigenen Suche kann sich der Auswanderer an einen Makler vor Ort wenden. Nahezu überall gibt es Immobilienmakler, die selbst ausgewandert sind oder deutsch sprechen, was die Verständigung natürlich erleichtert und Verständigungsschwierigkeiten verhindert.

Im Zielland angekommen, kann und sollte sich der Auswanderer dann immer mehrere Objekte anschauen, bevor er sich entscheidet.   

Mietwohnung oder Wohneigentum im Ausland – das Fazit

Wie teuer das Wohnen im Ausland ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Hierzu gehören das Land und die Region, die Lage und das Objekt selbst. Dies gilt für gemietete Immobilien genauso wie für Wohneigentum. Reichen die finanziellen Mittel des Auswanderers aus, um eine Immobilie zu kaufen, nachdem die Auswanderung samt allen damit verbundenen Kosten finanziert und ein Polster für die erste Zeit eingeplant ist, kann er sich natürlich für Wohneigentum entscheiden.

Bräuchte er jedoch einen Kredit, um eine eigene Immobilie zu finanzieren, ist eine Mietwohnung die bessere Wahl. Ohne die neue Staatsbürgerschaft oder zumindest eine dauerhafte Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung und bei einem erst kurzen Aufenthalt in der neuen Heimat wird es sehr schwierig werden, einen Kredit zu einigermaßen akzeptablen Konditionen zu bekommen. Zudem gilt generell und letztlich immer, dass ein Immobilienkauf gut überlegt sein will.

Insgesamt ist es daher vermutlich besser, ein Objekt zunächst zu mieten. Hat sich der Auswanderer im neuen Land eingelebt, alle Formalitäten erledigt, ist ein wenig Alltag eingekehrt und ist sich der Auswanderer sicher, dass er tatsächlich eine neue Heimat gefunden hat, kann er sich immer noch in aller Ruhe auf die Suche nach seinem Traumhaus machen.

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