Fehler und Irrtümer von Auswanderern

Die typischen Fehler und größten Irrtümer von Auswanderern  

Es gibt viele unterschiedliche Gründe, die jemanden dazu veranlassen können, seine Zelte in der Heimat abzubrechen und sich dem Abenteuer Auswanderung zu stellen.

In einem fremden Land noch einmal von vorne anzufangen, ist nicht nur aufregend und spannend, sondern kann sich in der Tat als die beste Entscheidung des Lebens herausstellen. Aber eine Auswanderung und der damit verbundene Neubeginn bergen immer auch gewisse Risiken.

Erstaunlich dabei ist, dass es immer wieder ganz ähnliche Fallen sind, über die Auswanderer stolpern und durch die das Projekt Auswanderung letztendlich nicht selten scheitert.

Welches die typischen Fehler und größten Irrtümer von
Auswanderern sind, erklärt die folgende Übersicht:
 

In einem Land zu leben, ist nicht mit einem Urlaub vergleichbar.

Nicht selten verbringen Auswanderer ihre Urlaube über viele Jahre in einem bestimmten Land, bis sie sich irgendwann dazu entschließen, ganz in dieses Land zu ziehen. Andere wiederum sind bei nur einer Reise sofort so sehr von einem Land fasziniert, dass sie ihr Leben dort verbringen möchten.

Allerdings übersehen sie dabei, dass ein Urlaub nicht viel mit dem Alltag gemeinsam hat. Wer sich als Urlauber in einem Land aufhält, ist Gast und wird auch als solcher behandelt. Das bedeutet, für die Einheimischen ist er jemand, der Interesse an Land, Leuten und Kultur zeigt, den einen oder anderen Euro zurücklässt und nach ein paar Tagen wieder abreist.

Lässt sich der Auswanderer jedoch dauerhaft nieder, sieht die Situation schon ganz anders aus. Ab jetzt ist er nämlich jemand, der beispielsweise eine ernsthafte Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt sein kann. Zudem können es sich die wenigsten leisten, im neuen Land wie im Dauerurlaub zu leben.

Spätestens wenn sie aber anfangen, nach einer Wohnung zu suchen, Behördengänge zu erledigen oder arbeiten zu gehen, lernen sie das Land von einer ganz anderen Seite kennen. 

Es sind noch nicht einmal grundlegende Fremdsprachenkenntnisse vorhanden.

Ein wesentlicher Schlüssel für eine erfolgreiche Integration ist das Beherrschen der Landessprache. In Deutschland wird fast schon vorausgesetzt, dass Einwanderer die Bereitschaft zeigen, die deutsche Sprache zu erlernen, und sicherlich ist dies auch weder falsch noch unwichtig.

Allerdings gilt dies genauso auch für Auswanderer, die von Deutschland in ein anderes Land auswandern. Viele Auswanderer machen den Fehler, dass sie vor allem in Touristengebieten erwarten, dass die Menschen vor Ort Deutsch verstehen oder sich zumindest auf Englisch verständigen können. Spätestens beim Ausfüllen von Formularen treten dann aber die ersten Schwierigkeiten auf.

Natürlich ist es nicht notwendig, die Landessprache schon bei der Auswanderung fließend und nahezu perfekt zu sprechen, denn die Routine stellt sich im Laufe der Zeit ein. Aber zumindest Grundkenntnisse sollten auf jeden Fall vorhanden sein.   

Ein Neustart ohne Eigenkapital ist kaum möglich.

Ein sehr häufiger Grund für eine Auswanderung ist drohende oder bestehende Arbeitslosigkeit. Vielfach ist die finanzielle Situation dann auch entsprechend angespannt, während die Hoffnungen auf eine bessere Zukunft sehr groß sind.

Um die Auswanderung zu finanzieren, verkaufen viele Auswanderer ihr Hab und Gut in Deutschland und bezahlen mit dem Verkaufserlös den Umzug und die Grundausstattung vor Ort. Dies ist an sich nicht falsch, reicht aber für eine Auswanderung in aller Regel nicht aus. Grundsätzlich sollte soviel Kapital vorhanden sein, dass die ersten Monate überbrückt werden können.

Nur so ist sichergestellt, dass das Experiment nicht gleich wieder abgebrochen werden muss, wenn für die Wohnung eine Kaution gestellt werden muss, Gebühren bei Behörden oder Schulgeld anfallen oder es nicht auf Anhieb mit einem Job klappt. 

In einem anderen Land herrschen keine deutschen Verhältnisse.

Wer lange in einem Land gelebt hat, ist an die dortigen Verhältnisse gewöhnt. Dies gilt im Hinblick auf Gesetze, Vorschriften und Verordnungen genauso wie für die alltäglichen Abläufe. Viele Auswanderer neigen dazu, das neue Land ständig mit dem Heimatland zu vergleichen und die bekannten Verhältnisse 1:1 auf die neuen Verhältnisse übertragen zu wollen.

So stellen sie beispielsweise fest, wie gut organisiert doch zu Hause alles ist, angefangen bei Kindergarten und Schule bis hin zur medizinischen Versorgung, wie zuverlässig die Öffnungszeiten eingehalten werden oder wie ordentlich die Behörden arbeiten. Ähnliches zeigt sich oft auch am Arbeitsplatz, wo Auswanderer mitunter ein wenig besserwisserisch vom bisherigen Berufsalltag in all seinen Facetten berichten.

Geht es darum, neue Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen, suchen viele Auswanderer zunächst nach anderen Auswanderern oder der deutschen Gemeinde vor Ort. Natürlich ist es verständlich, dass Vergleiche gezogen werden und vieles, was in Deutschland recht kompliziert und aufwändig erschien, plötzlich gar nicht mehr so schlimm ist. Genauso ist nachvollziehbar, wenn sich jemand durch einen deutschen Stammtisch zumindest ein Stück seiner Wurzeln in der neuen Heimat bewahrt.

Wer aber ständig nur kritisiert und nicht bereit ist, sich auf Land und Leute einzulassen, muss sich die Frage gefallen lassen, weshalb er nicht einfach wieder zurückgeht, wo doch in Deutschland alles so gut und einfach war. 

Eine Auswanderung ist keine Therapie.

Einige Auswanderer glauben, durch einen Neuanfang nicht nur ihre berufliche oder finanzielle Lage verbessern, sondern ganz nebenbei auch persönliche Probleme lösen zu können. Kriselt es beispielsweise in der Beziehung, führen dies viele auf die schwierige, angespannte oder frustrierende Situation zurück, die sich durch das Projekt Auswanderung ganz automatisch auflöst.

Schließlich bietet der Neuanfang die Chance, die bisherigen Alltagssorgen zurückzulassen und in einer neuen Umgebung mit neuen Herausforderungen und einem neuen Job neu durchzustarten. In aller Regel werden durch eine Auswanderung persönliche Probleme aber bestenfalls zeitlich verschoben. Spätestens wenn sich die Auswanderer ein wenig eingelebt haben, tauchen die alten Probleme wieder auf, oft außerdem auch noch um Heimweh erweitert. 

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