Bräuche und Paraden zu Ostern in den USA

Bräuche und Paraden zu Ostern in den USA

Auch in den USA wird Ostern gefeiert. Durch Einwanderer aus Europa ist zum Beispiel der Osterhase längst heimisch geworden. Der sogenannte „Easter Bunny“ ist allerdings weniger ein Hase, sondern eher ein Kaninchen. Und auch andere österliche Traditionen unterscheiden sich deutlich von dem, was in Deutschland üblich ist.

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Bräuche und Paraden zu Ostern in den USA

Bräuche zu Ostern in den USA

Anders als hierzulande ist der Karfreitag, der in den USA „Good Friday“ heißt, nur in wenigen Bundesstaaten ein gesetzlicher Feiertag. Die freie Zeit zum Osterfest beschränkt sich in erster Linie auf den Ostersonntag. Dieser Tag ist der Familie gewidmet und beginnt damit, dass gemeinsam ein Gottesdienst besucht wird.

Anschließend stehen die Kinder im Mittelpunkt. Sie dürfen sich auf die Suche nach den hartgekochten Eiern machen, die die Eltern im eigenen Garten oder in einem Park in der Nachbarschaft versteckt haben.

Ostereierrollen am Weißen Haus

Ein ganz besonderer, historischer Brauch zu Ostern ist das sogenannte Ostereierrollen. Wo die Tradition ihren Ursprung hat, ist nicht ganz klar. Eine Geschichte besagt, dass Rutherford B. Hayes, der 19. Präsident der USA, die Sitte ins Leben gerufen hat.

Er soll im Jahr 1878 erstmals Kinder aus Washington zum „White House Easter Egg Roll“ eingeladen haben. Die Kinder ließen dabei hartgekochte Eier mithilfe eines langen Holzlöffels so schnell wie möglich einen Hügel am Amtssitz des Präsidenten herunterrollen.

Eine andere Theorie besagt, dass sich Dolley Madison, die Ehefrau von Präsident James Madison, die Veranstaltung ausgedacht hat. Das soll bereits 1814 gewesen sein.

Präsident Hayes hätte den Brauch lediglich wiederbelebt, nachdem im Kongress ein Gesetz verabschiedet worden war, das das Gelände am Weißen Haus für eine Nutzung als Kinderspielplatz für ungeeignet erklärte.

Jedenfalls ist das Ostereierrollen zu einer festen Tradition geworden und seit 1953 dürfen Kinder aller Hautfarben daran teilnehmen. Als Erinnerung bekommt jedes Kind ein Holzei, das der Präsident und seine Ehefrau signiert haben.

Kreuz, Osterglocken und Palmzweige

Der Osterhase ist bei den Kindern überaus beliebt. Schließlich versteckt er zu Ostern nicht nur hübsche, bunt gefärbte Eier, sondern auch allerlei Süßigkeiten. Aber das Fest im Gedenken an die Auferstehung Jesu ist auch für gläubige Erwachsene ein bedeutsames Ereignis. Deshalb gibt es verschiedene Sitten und Gebräuche.

Im kalifornischen Atwater zum Beispiel stellen die Mitglieder einer lutherischen Gemeinde ein rund zwei Meter hohes Kreuz her. Das Holz liefert der Baum, der wenige Monate zuvor als Weihnachtsbaum aufgestellt war.

Ein weiterer österlicher Brauch besteht darin, die Kirchen vor dem Ostergottesdienst zu schmücken. Dazu werden sehr gerne Osterglocken verwendet, die die Gotteshäuser in ein leuchtend gelbes Blumenmeer verwandeln.

Auch Palmzweige haben eine hohe symbolische Bedeutung. Laut Bibel soll Jesus bei seinem Einzug in Jerusalem mit fächerförmigen Palmblättern begrüßt worden sein. Im Christentum gelten sie deshalb als Symbol für ewiges Leben.

Sowohl Kirchen als auch Privathäuser werden in den USA in Anlehnung daran mit Palmzweigen geschmückt.

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Eiersuche

Nach dem Gottesdienst und dem österlichen Brunch freuen sich die Kinder darauf, im Garten oder Park nach Ostereiern zu suchen. Sie sprechen dann davon, dass sie auf die „egg hunt“ gehen.

In Florida findet die klassische Ostereiersuche in einer sehr originellen Form statt. In einem Tauchzentrum auf den Florida Keys können Paare nicht nur unter Wasser und mit Meerjungfrauen als Trauzeugen heiraten.

Zu Ostern können Kinder und Erwachsene im Korallenriff auch nach Eiern suchen. Ein Mann, der als Osterhase verkleidet ist, versteckt dazu bunte Eier, Spielzeuge und als besonderes Highlight ein goldenes Ei auf dem Meeresgrund.

Ausgerüstet mit Schnorchel oder Tauchanzug, können sich die Besucher dann auf die Suche begeben.

Paraden zu Ostern in den USA

Das Osterfest ist regelmäßig Anlass für feierliche Paraden. Die größte Parade findet am Ostersonntag auf der Fifth Avenue in New York City statt. Die sonst üblichen Blaskapellen sind nicht dabei.

Dafür präsentieren sich die Teilnehmer an dem lebhaften Spektakel in den bunten Farben des Frühlings und mit möglichst originellen Kopfbedeckungen. Teilweise werden sogar die Haustiere kostümiert. Die Osterparade in New York dauert von 10 bis 16 Uhr und findet seit rund 130 Jahren statt.

Obwohl sie nicht religiös geprägt ist, sondern als Festival vor allem die Möglichkeit bietet, Extravaganz und Wohlstand zu präsentieren, bildet ein Gottesdienst in der St. Patrick Kathedrale gewissermaßen das Herzstück der Veranstaltung.

Eine andere große und berühmte Parade zieht am Ostersonntag durch die Straßen des französischen Viertels in New Orleans.

Und auch in der Stadt des Blues stehen die Kopfbedeckungen im Fokus. Morgens um elf Uhr beginnt die Feier mit einem Hutwettbewerb. Anschließend ziehen bunte Festwagen und zahlreiche Blaskapellen durch das historische Stadtzentrum.

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Direkt an den Umzug schließt sich die nicht weniger bunte „Gay Easter Parade“ an.

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Das Essen zu Ostern in den USA

In vielen US-amerikanischen Haushalten ist der „Baked Ham“ das Gericht, das traditionell zu Ostern serviert wird. Dabei handelt es sich um einen Kochschinken, der meist in Senf und Honig mariniert und anschließend im Backofen gegart wird. Als Beilagen gibt es Kartoffeln und Gemüse.

Eine beliebte Alternative sind „Hot Cross Buns“. Dahinter verbergen sich würzige und süße Hefebrötchen, die auf der Vorderseite mit einem Kreuz verziert sind.

Diese Spezialität stammt ursprünglich aus dem mittelalterlichen England, hat im Laufe der Zeit aber auch in den USA einen festen Platz gefunden.

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Gerd Fröhlich, - Auslandskorrespondent, Gabi Naue-Rogers, - Expat in Amerika (USA) und Tobi Meissner, - Reiseblogger und Backpacker, sowie Christian Gülcan, Betreiber und Redakteur dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps, Anleitungen und Ratgeber zu den USA und der Greencard.

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