Polarlichter im kanadischen Aurora Village

Polarlichter im kanadischen Aurora Village

Wer in einer langen, kalten und wolkenlosen Nacht am richtigen Ort ist, hat die Chance, ein atemberaubendes Naturschauspiel zu erleben: die Polarlichter. Viele Menschen träumen davon, das magische Farbenspiel einmal live mit ihren eigenen Augen zu sehen.

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Polarlichter im kanadischen Aurora Village

In Erfüllung gehen kann dieser Traum zum Beispiel im kanadischen Aurora Village, einem echten Hotspot für Polarlichter.

Was genau sind Polarlichter?

Polarlichter sind bunte, leuchtende Himmelserscheinungen, die hauptsächlich im Gebiet um den Nord- und Südpol auftreten. Sie entstehen, wenn geladene Teilchen aus der Erdatmosphäre mit Sauerstoff- und Stickstoffatomen in der Hochatmosphäre zusammentreffen.

Dabei werden zwei Arten von Polarlichtern voneinander unterschieden, nämlich die Nordlichter und die Südlichter. Die Nordlichter, die Aurora Borealis, kommen auf der Nordhalbkugel vor. Südlich vom Äquator, auf der Südhalbkugel gibt es die Südlichter, die Aurora Australis.

In welcher Form die Polarlichter erscheinen, ist verschieden. So können sie an leuchtende Girlanden erinnern, wie Schleier aussehen oder wolkenförmig sein. Ihr besonderes Kennzeichen sind aber die bunten Farben, die das gesamte Spektrum von Gelb und Grün bis hin zu Rot und Blau abdecken.

In welcher Farbe die Polarlichter zu sehen sind, hängt von der Entfernung der angeregten Moleküle ab. Sind die Moleküle zwischen 80 und 150 Kilometer von der Erde entfernt, ergeben sich gelbe und grüne Lichtspiele.

Beträgt die Entfernung bis 600 Kilometer, erstahlen die Polarlichter in Rot- oder Blautönen.

Wie kommt es zur Entstehung der Polarlichter?

Die Sonne gibt neben Licht und Wärme auch ständig Materie ab. Dieser Vorgang wird als Sonnenwind bezeichnet. Bei den kleinen Teilchen, die dabei herumschwirren, handelt es sich um Protonen und Elektronen.

Wenn die Teilchen nun nach einiger Zeit auf das Magnetfeld der Erde treffen, entsteht eine elektrische Spannung. Die Kollision der geladenen Teilchen mit Molekülen in der Erdatmosphäre führt zu einem Energieaustausch.

Er bewirkt, dass die Moleküle anfangen, zu leuchten. Und genau dieses Leuchten, das am Himmel zu sehen ist, wird als Polarlicht bezeichnet.

Dass Polarlichter in erster Linie in den Polargebieten auftauchen, liegt daran, dass die Linien des Magnetfelds, denen die Teilchen folgen, in diesen Regionen in die Erdatmosphäre ein- und austreten. Dabei sind die Polarlichter mal ganz deutlich und mal kaum zu sehen.

Die Ursache dafür sind die sogenannten Sonneneruptionen. Sie führen dazu, dass aus dem Sonnenwind ein Sonnensturm wird. Und durch den Sonnensturm trifft die Sonnenenergie schneller und heftiger auf die Erdatmosphäre. Das Ergebnis sind Polarlichter, die klarer und heller leuchten.

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Polarlichter im kanadischen Aurora Village

Hoch im Norden Kanadas, in der Gegend um den Ort Yellowknife, stehen die Chancen, Polarlichter zu sehen, besonders gut. Denn hier tanzen die bunten, magischen Lichter an rund 240 Tagen im Jahr über den Himmel.

Das liegt daran, dass sich der Ort unter einem sogenannten Aurora Oval und damit in unmittelbarer Nähe zu einem magnetischen Pol befindet.

Rund 20 Kilometer von Yellowknife entfernt, gibt es das Aurora Village. Und das Schöne hier ist, dass der Besucher nicht nur Zeuge von den unvergesslichen Lichtspielen werden, sondern es sich beim Beobachten so richtig gemütlich machen kann.

Denn auch wenn die mystischen Lichter sehr oft gesichtet werden, muss der Besucher mitunter die ganze Nacht warten, bis sie tatsächlich erscheinen.

Statt bei frostigen Temperaturen unter freiem Himmel ausharren zu müssen, stehen im Aurora Village beheizte Sitze bereit. Sie verteilen sich über das ganze, weitläufige Areal. So kann sich der Besucher ein einsames Plätzchen suchen, sich einkuscheln und ganz romantisch in den Nachthimmel schauen.

Wird es dem Besucher trotzdem frisch, kann er zu den Tipis gehen. Im Aurora Village sind 21 gemütliche Zelte aufgebaut. Den Tipis der Ureinwohner Nordamerikas nachempfunden, gibt es in den kegelförmigen, hübsch beleuchteten Zelten Sitzgelegenheiten, einen warmen Ofen und Heißgetränke.

Dicke Kleidung, die für jede Polarexpedition bestens geeignet wäre, kann sich der Besucher hier ebenfalls ausleihen. Dem ungestörten Genuss des magischen Himmelsschauspiels steht so nichts im Wege.

 

Wie teuer ist der Aufenthalt im Aurora Village?

Auch wenn das Beobachten der Polarlichter zweifelsohne ein grandioses und unvergessliches Erlebnis ist, muss der Besucher etwas Geld in die Hand nehmen. So muss er zunächst einmal in den Norden Kanadas kommen.

Über einen Direktflug von Deutschland aus ist das leider nicht möglich. Stattdessen muss der Besucher nach Vancouver, Edmonton, Calgary oder Ottowa fliegen und von dort aus nach Yellowknife weiterreisen.

In Yellowknife oder der Umgebung braucht er dann eine Unterkunft. Denn Übernachtungsmöglichkeiten im klassischen Sinne gibt es im Aurora Village nicht.

Der Aufenthalt im Aurora Village kostet dann umgerechnet rund 85 Euro pro Nacht. Dabei sind in dem Preis der Transfer vom und ins Hotel sowie die Nutzung der Einrichtungen im Village enthalten. Gute Tipps vom Guide gibt’s gratis obendrauf.

Möchte der Besucher das Erlebnis ausdehnen, kann er ein Drei-Gänge-Menü mit der kanadischen Spezialität Bisonfleisch, eine geführte Schneeschuhwanderung oder eine Tour mit Schlittenhunden buchen. Dafür kommen dann noch einmal Extra-Kosten dazu.

Ist das dem Besucher so ein bisschen zu teuer, kann er sich in dem Gebiet um Yellowknife und dem Aurora Village herum natürlich auch auf eigene Faust ein Plätzchen suchen.

Die Chancen, Polarlichter zu sehen, sind auch außerhalb sehr gut. Allerdings sollte sich der Besucher dann sehr dick anziehen. Denn in den Nächten können die Temperaturen auf bis zu -35 Grad Celsius runtergehen.

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Gerd Fröhlich, - Auslandskorrespondent, Gabi Naue-Rogers, - Expat in Amerika (USA) und Tobi Meissner, - Reiseblogger und Backpacker, sowie Christian Gülcan, Betreiber und Redakteur dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps, Anleitungen und Ratgeber zu den USA und der Greencard.

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