Existenzgründung im Ausland – die wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche Selbstständigkeit, 1. Teil

Existenzgründung im Ausland – die wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche Selbstständigkeit, 1. Teil

Ob bessere Zukunftsperspektiven, das Klima oder Fernweh und Abenteuerlust: Jedes Jahr wandern gut 150.000 Deutsche aus. Und viele von ihnen möchten die Auswanderung mit dem Schritt in die Selbstständigkeit verbinden.

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Auch in der neuen Heimat muss schließlich Geld verdient werden, um den Lebensunterhalt zu bestreiten. Doch statt irgendeinen Job anzunehmen, kann der Auswanderer genauso gut sein eigener Chef werden. Ganz so einfach ist es aber nicht.

Damit der persönliche und berufliche Start in der neuen Heimat gelingt, müssen viele Dinge gut geplant, sorgfältig durchdacht und beachtet werden. In einem mehrteiligen Beitrag nennen wir die wichtigsten Punkte für eine erfolgreiche Selbstständigkeit im Ausland.

 

Hier ist der 1. Teil:

 

Existenzgründung im Ausland: grundlegende Überlegungen vorab

Bevor die eigentlichen Planungen rund um die Auswanderung und die Existenzgründung im Ausland beginnen können, sollte zunächst einmal ein elementarer Punkt geklärt sein:

Was spricht für den Schritt in die Selbstständigkeit und bin ich wirklich bereit und geeignet, um als Unternehmer auf eigenen Beinen zu stehen? Dass die Existenzgründung im Ausland erfolgen soll, spielt an dieser Stelle noch keine maßgebliche Rolle.

Wichtig ist, dass sich der Auswanderer grundsätzlich vor Augen führt, was es bedeutet, selbstständig zu sein. Nur wenn er sich bewusst macht, welche Aufgaben und Pflichten auf ihn zukommen und welche Chancen, aber auch Risiken eine Selbstständigkeit mit sich bringt, kann sein Projekt erfolgreich werden.

Womit der Auswanderer künftig sein Geld verdienen möchte, wird er sich meist zumindest in groben Zügen schon überlegt haben. Plant er die Selbstständigkeit in einem Beruf, den er nicht erlernt oder in dem er keine Berufspraxis gesammelt hat, sollte der Auswanderer für sich prüfen, ob er die Herausforderungen sowohl in fachlicher und kaufmännischer als auch in persönlicher Hinsicht meistern kann.

Jede Branche hat ihre Eigenheiten und wenn der Auswanderer die Sache zu naiv angeht, ist das Risiko eines Scheiterns sehr hoch. Ratsam ist, das Gespräch mit Dritten zu suchen. Freunde, Familienangehörige, andere Existenzgründer, Unternehmer oder professionelle Stellen wie die IHK oder Unternehmensberater können die Geschäftsidee als Außenstehende wesentlich objektiver beurteilen und haben vielleicht den einen oder anderen Tipp auf Lager.

Lohnenswert kann zudem sein, die Internetpräsenz des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie zu besuchen. Dort findet sich nicht nur viel wertvolles Wissen, sondern es sind auch Gründertests hinterlegt, durch die der Auswanderer seine unternehmerischen Fähigkeiten prüfen kann.

Existenzgründung im Ausland: die Sprache

Ein wichtiger Punkt für einen erfolgreichen Neustart ist das Beherrschen der Landessprache. Im Zuge der Auswanderung und Existenzgründung sind unzählige Formulare auszufüllen, Anträge zu stellen und Behördengänge zu erledigen.

Die originellste Geschäftsidee und die beste fachliche Qualifikation werden den Auswanderer nicht weiterbringen, wenn er sich mit Geschäftspartnern, Lieferanten und Kunden nicht verständigen kann. Natürlich muss der Auswanderer die Landessprache nicht perfekt beherrschen, denn kleinere sprachliche Hürden lassen sich überwinden und im Laufe der Zeit wird er sich in der neuen Sprache immer sicherer fühlen.

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Solide Kenntnisse sollten aber unbedingt vorhanden sein. Deshalb sollte sich der Auswanderer schon im Rahmen der Vorbereitung mit der Landessprache beschäftigen. Erst vor Ort mit dem Erlernen anfangen zu wollen, ist keine gute Idee.

 

Existenzgründung im Ausland: die Rahmenbedingungen

Die nächste wichtige Frage auf dem Weg in eine erfolgreiche Selbstständigkeit lautet: Warum kann ausgerechnet meine Geschäftsidee erfolgreich sein? An dieser Stelle kommt dann auch erstmals der gewünschte Standort ins Spiel. Der Auswanderer sollte prüfen, welche Wettbewerber es vor Ort gibt, wie sich die Marktsituation insgesamt darstellt und wodurch sich sein Angebot von der Konkurrenz unterscheidet.

In großen Städten und in Gegenden, die bei Touristen beliebt sind, gibt es beispielsweise oft schon sehr viele Restaurants, Bars, Cafés und Geschäfte. Mit einer weiteren Eisdiele, einer kleinen Kneipe, einem Friseursalon oder noch einem Geschäft mit Kleidung und Souvenirs wird der Auswanderer auf Dauer kaum genug Kunden anlocken können, wenn er nichts Besonderes, das sich von der Masse abhebt, zu bieten hat.

Genauso wichtig ist, die Preise im Auge zu behalten. So muss der Auswanderer auf der einen Seite so kalkulieren, dass nach Abzug aller Kosten genug zum Leben übrig bleibt und er Rücklagen für die Monate bilden an, in denen wenig los ist.

Auf der anderen Seite darf er nicht zu hoch ansetzen, denn kaum ein Kunde wird mehr bezahlen, wenn er ein vergleichbares Produkt bei der Konkurrenz deutlich günstiger bekommen kann. Der Auswanderer sollte also objektiv beurteilen, wie gut die Chancen stehen, seine Geschäftsidee am ausgewählten Standort erfolgreich umzusetzen.

Mitunter kann es die bessere Lösung sein, ein bereits bestehendes Geschäft zu übernehmen oder als Franchisenehmer zu führen, als gleich zu Beginn komplett bei Null anzufangen.

 

Existenzgründung im Ausland: das persönliche Umfeld

Eine Auswanderung ist an sich schon ein Abenteuer und eine große Herausforderung. Der Schritt in die Selbstständigkeit wiederum kostet viel Zeit, Arbeit und Nerven. Beides zusammen wird den Auswanderer mit Sicherheit das eine oder andere Mal an seine Grenzen bringen.

Er sollte sich also bewusst sein, dass vor allem der Anfang kein Spaziergang wird. Wandert er zusammen mit seiner Familie aus, muss sie die Entscheidungen mittragen und hinter den Plänen stehen. Gleichzeitig muss der gesamte Alltag neu organisiert werden. Vieles, was in Deutschland selbstverständlich ist, kann im Ausland ganz anders geregelt sein.

Dies fängt bei der Krankenversicherung an und hört bei den Betreuungsangeboten für den Nachwuchs auf. Der Auswanderer ist deshalb gut beraten, wenn er sich schon im Vorfeld erkundigt, wie er den Alltag vor Ort organisieren kann.

Die Informationsstelle des Bundesverwaltungsamtes hält für Auswanderer und Berufstätige im Ausland Broschüren bereit, die über wesentliche Aspekte wie Wohnung, Ausbildung oder Gesundheitswesen in den einzelnen Ländern informieren. Hilfreich kann zudem der Austausch mit anderen Auswanderern sein. Sie leben bereits in dem Land und haben die Anfangshürden schon hinter sich gelassen. Oft können sie deshalb Ratschläge geben, durch die der Auswanderer typische Anfängerfehler vermeiden kann.

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Gerd Fröhlich, - Auslandskorrespondent, Gabi Naue-Rogers, - Expat in Amerika (USA) und Tobi Meissner, - Reiseblogger und Backpacker, sowie Christian Gülcan, Betreiber und Redakteur dieser Webseite, schreiben hier Wissenswertes, Tipps, Anleitungen und Ratgeber zu den USA und der Greencard.

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